Konkurrent und Komplementär - Betriebliche Mitbestimmung im Wandel der Digitalisierung

Enterprise Social Software (ESS) wird in immer mehr Unternehmen in Deutschland eingesetzt. Sie kann für mehr Partizipation von Mitarbeiter/innen sorgen, birgt gleichsam aber auch Risiken – besonders unter Gesichtspunkten des Beschäftigtendatenschutzes. Insbesondere das Verhältnis von Betriebsräten zu dieser ESS ist daher ambivalent. Während die Plattformen Aussichten auf eine Unterstützung der Mitbestimmungsvorhaben mit sich bringen, konkurrieren die Software-Lösungen mit herkömmlichen Mitbestimmungsmechanismen um die Aufmerksamkeit und das Engagement der Mitarbeiter/innen. Wir fragen in unserem Forschungsprojekt, wie sich Strukturen und Prozesse der betrieblichen Partizipation durch digitale Unternehmens-Plattformen für Partizipation und Kollaboration gestalten.

Die zentrale Forschungsfrage des Projektes lautet: Wie gestalten sich Strukturen und Prozesse betrieblicher Mitbestimmung angesichts des zunehmenden Einsatzes von digitalen Unternehmens-Plattformen für Partizipation und Kollaboration, insbesondere für Betriebsräte? Der Fokus wird auf den Einsatz unternehmensinterner Plattformlösungen für Beschäftigtenpartizipation gelegt. Ausgehend von der zentralen Forschungsfrage erarbeitet das Forschungsprojekt Erkenntnisse auf vier Ebenen: Plattformen, Verhältnis zwischen Betriebsrat und ESS-Plattformen, Gesamtorganisation und Gesellschaftspolitik.

Das Projekt ist Teil des Forschungsschwerpunkts „Mitbestimmung im Wandel“ der Hans-Böckler-Stiftung und wird vom Alexander-von-Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) und dem FZI Forschungszentrum Informatik in Berlin durchgeführt.