Filterblase in News Recommender Systems

  • Motivation


    Im Internetzeitalter tendieren die Menschen dazu, ihren Nachrichtenkonsum von den traditionellen Medien ins Web zu verlagern (PEW Research, 2012; Bayerische Landeszentrale für neue Medien, 2019). Webbasierte Dienste, wie Youtube oder Facebook, produzieren unter Berücksichtigung persönlicher Vorlieben und des Nutzungsverhaltens einen individuellen, personalisierten Nachrichtenstrom für jeden Nutzer (Flaxman, Goel and Rao, 2016).
    Dieser individualisierte und personalisierte Konsum hat zu einer Hypothese geführt, die als Filterblasen bekannt wurde. Befindet sich ein Nutzer in einer Filterblase, werden ihm lediglich Nachrichten von einem bestimmten Standpunkt vorgeschlagen, wodurch sich der Effekt der Filterblase verstärkt. Dies wird insbesondere im Zusammenhang mit der Selbstradikalisierung von Menschen durch Online-Medien diskutiert, die manchmal darauf zurückgeführt wird, dass diese Menschen immer mehr radikalen Inhalten ausgesetzt sind, sobald sie begonnen haben, solche Inhalte zu konsumieren (O’Hara and Stevens, 2015). Ganz allgemein wurde die Filterblasen-Hypothese auch betont, um beobachtbare Muster politischer Polarisierung in vielen Gesellschaften auf der ganzen Welt zu erklären (Rau and Stier, 2019).
    Ziel der Arbeit
    Das Ziel dieser studentischen Abschlussarbeit ist die Ausarbeitung einer strukturierten Übersicht über bestehende Literatur zu den Themenfeldern News Recommender Systems, den entstehenden Filterblasen/Echokammern und wie diese eine individuelle Radikalisierung begünstigen oder vorbeugen können. In der Arbeit soll sowohl auf inhaltliche als auch methodische Aspekte bestehender Studien eingegangen werden. Die Arbeit kann in englischer oder deutscher Sprache verfasst werden. Es gibt keine besonderen Voraussetzungen für das Verfassen der Arbeit, jedoch ist eine strukturierte Arbeitsweise von Vorteil.

     

     

    Weiterführende Literatur


    Müller, P. et al. (2017) ‘The Polarizing Impact of News Coverage on Populist Attitudes in the Public: Evidence From a Panel Study in Four European Democracies’, Journal of Communication, 67(6), pp. 968–992. doi: https://doi.org/10.1111/jcom.12337.
    Vom Brocke, J. et al. (2009) ‘Reconstructing the giant: On the importance of rigour in documenting the literature search process’, 17th European Conference on Information Systems, ECIS 2009.
    Webster, J. and Watson, R. T. (2002) ‘Analyzing the Past to Prepare for the Future: Writing a Literature Review.’, MIS Quarterly, 26(2), pp. xiii–xxiii. doi: 10.1.1.104.6570.

     

     

    Literaturverzeichnis


    Bayerische Landeszentrale für neue Medien (2019) ‘MedienVielfaltsMonitor1. Halbjahr 2019’. Available at: https://www.blm.de/files/pdf2/medienvielfaltsmonitor_2019_01.pdf.
    Flaxman, S., Goel, S. and Rao, J. M. (2016) ‘Filter Bubbles, Echo Chambers, and Online News Consumption’, Public Opinion Quarterly, 80(S1), pp. 298–320. doi: 10.1093/poq/nfw006.
    O’Hara, K. and Stevens, D. (2015) ‘Echo chambers and online radicalism: Assessing the Internet’s complicity in violent extremism’, Policy & Internet, 7(4), pp. 401–422.
    PEW Research (2012) ‘In Changing News Landscape, Even Television is Vulnerable. Trends in News Consumption: 1991-2012’. Available at: https://www.people-press.org/2012/09/27/in-changing-news-landscape-even-television-is-vulnerable/.
    Rau, J. P. and Stier, S. (2019) ‘Die {Echokammer}-{Hypothese}: {Fragmentierung} der Öffentlichkeit und politische {Polarisierung} durch digitale {Medien}?’, Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft, 13(3), pp. 399–417. doi: 10.1007/s12286-019-00429-1.