Social Sentiment in der Energiekrise Demokratiegefährdende Tendenzen frühzeitig erkennen

Motivation

Die aktuelle Energiekrise stellt jede:n Einzelne:n von uns vor extreme Unsicherheiten und vor die Herausforderung, mit diesen umzugehen. Medial wird ein „Heißer Winter“ vorausgesagt, weil damit gerechnet wird, dass viele Bürger:innen gegen die hochkomplexen politischen Entscheidungen aufbegehren werden und ihren Unmut auf der Straße und im digitalen Raum kundtun wollen. Schon jetzt lassen sich erste Tendenzen einer politischen Allianz zwischen rechtsextremen politischen Kräften und Akteur:innen der (parlamentarischen) Linken abzeichnen. Angesichts einer solchen Querfront und der gestiegenen Bedrohungslage durch Desinformationen und ihre Polarisierungseffekte wird vor einem Kippen der politischen Stimmung im Land gewarnt. In dieser angespannten und unsicheren Lage könnte es nicht nur zur Ablehnung einzelner politischer Entscheidungen, sondern auch des gesamten politischen Systems und seiner demokratischen Institutionen kommen. Solche Kippmomente entstehen oftmals nicht graduell, sondern erscheinen plötzlich und mit enormer Kraft.

Aufgabenstellung / Ziel der Arbeit

In einem interdisziplinären Team wollen wir aus den aktuellen Krise lernen, ob und wie wir die beschriebenen Kippmomente möglichst genau vorhersagen können. Im Rahmen einer groß angelegten repräsentativen Studie erheben wir aktuell über mehr als drei Monate hinweg das „Social Sentiment“ in Deutschland und den USA, um die Entwicklung zu analysieren und gegebenenfalls  Handlungsempfehlungen für Gesellschaft und Politik daraus abzuleiten.
 
Werde Teil unserer spannenden Studie und engagiere dich in den folgenden Themenbereichen:

  • Allgemeine Trendanalysen und -vorhersagen
  • Erkennung von Strukturbrüchen, die durch Events hervorgerufen werden
  • Modellierung von Zusammenhängen zwischen Zeitreihen (multilevel modelling)
  • Internationaler Vergleich des Social Sentiments aus den beiden Studien
  • Social Sentiment in Social Media and News Channels

Gerne können sich auch Gruppen von Studierenden melden, die komplementär ergänzend in ihren Abschlussarbeiten an diesen Themen arbeiten möchten.  


Betreuer:
Prof. Dr. Christof Weinhardt (IISM, Karlsruhe)
Dr. Jonas Fegert (FZI, Berlin)
Nevena Nikolajevic (IISM, Karlsruhe)

Kontakt
Nevena.nikolajevic∂kit.edu